Montag, 31. Oktober 2016

Donnebach-Tal

Bevor der Oktober zu Ende geht, noch schnell einen letzten Bericht unseres Urlaubs im Reinhardswald bei Kassel.

Wie ich schon vor einigen Tagen geschrieben habe, war dies auch eine Erinnerungsreise.
Wir hatten diesen Monat 30. Hochzeitstag und wollen in nächster Zeit Orte aufsuchen, an denen wir als junge Leute waren.
Dazu gehört das Donnebachtal.
Hier stehen eine handvoll Häuser im Wald ... damals, wie heute auch. :o)
2-3 mal immer im Herbst, haben wir in der Pension von Margot Lips übernachtet.
Ein Ort wo sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen ...
Von der Sababurg aus ist es ein 20-minütiger Wanderweg durch den Wald.
Wir haben nicht gleich den Einstieg gefunden, weil die Stelle an der Straße sehr zugewachsen war und wir die Wegweiser am Baum nicht gleich gesehen hatten.
Aber wir haben sie gefunden und es ging über Stock und Stein einen unwegsamen Wanderweg hinunter ins Tal.
Die Gänse auf den Fischteichen kündigten uns schon lange vorher an, bevor wir überhaupt ein Haus vor lauter Bäumen sehen konnten.
Wir traten sozusagen aus dem Dickicht und standen auf der geteerten Brücke die über den Donnebach führt.
Die alte Scheune habe ich sofort wieder erkannt.
Hier hielt Frau Lips (heute wäre sie sicher 100 Jahre als) in den 80ern ihre Schweine, wurstet auch selbst und morgens zum Frühstück gabs damals selbstgemachte Wurst.
Die alte Pension schien abgerissen.
An der Stelle steht nun ein Holzhaus, was sogarnicht in die Gegend passt.
Später habe ich erst erfahren, dass die Pension entkernt wurde und dann nur holzvertäfelt.
Nun ja ... es steht zum Verkauf.
Die ehemalige Sababurger Mühle ... eine Wassermühle ... befand sich im Fachwerkhaus dahinter.
Unten am Mauerwerk konnte man vor 30 Jahren noch ein altes Holzrad sehen.
Daran kann ich mich noch gut erinnern.
Lange saßen wir auf der Bank am Straßenrand, redeten von damals.
Von der Abgeschiedenheit mit Oberleitung am Haus, Holzöfen zur Befeuerung, vom Apfelpflücken auf der Obstwiese, von jungen Rindern, die uns freudig gegrüßten, von Waschbären, die damals schon in den Gärten ihr Unwesen trieben und Greifvögeln, die Hühner holten.
Und wir lauschtem dem nichts.
Kein Straßenlärm war zu hören, keine Maschinen, kein garnichts ... nur die Gänse schnatterten ab und an.

Sonntag, 30. Oktober 2016

Taubenschwänzchen

Den ganzen Sommer habe ich sie vermisst.
Erst jetzt im Herbst lassen sie sich blicken.
Wir hatten einen schönen goldenen Oktober.
Auch dieses WE war vollsonnig und wieder bis 17 Grad warm.
Fast jeden Nachmittag schwirren die dicken Brummer um meine Wandelröschen.
Es ist garnicht so einfach die Taubenschwänzchen zu fotografieren.
Sehr flink und kolibrie-artig fliegen sie von Blüte zu Blüte.

Samstag, 29. Oktober 2016

Herkules-Statur / Kassel

Unser Wanderurlaub führte uns auch nach Kassel zur Herkules-Statur.
Erbaut wurde das schlossartige Gemäuer 1701-1717 vom Landgraf Karl von Hessen-Kassel und steht auf dem Karlsberg 526 m über NN.
Obenauf steht eine 8 m hohe Kupferstatur ... der Herkules ... das Wahrzeichen von Kassel.
Das Riesenschloss aus weichem Tuffstein ist seit 11 Jahren eine Dauerbaustelle und kostet dem Land viele Millonen Euro.
Das Bauwerk wird von seinem eigenen Gewicht auseinandergedrückt und besonders der Frost macht ihm zu schaffen, sodas jeden Herbst restauriert werden muss.
Außentreppen führen hinauf auf eine große Plattform von der man einen tollen Ausblick über Kassel hat.
Hier sieht an auch die große Treppenanlage für die sommerlichen Wassespiele, die bis zum Schloss Wilhelmshöhe hinunter reicht.
Bei guter Sicht kann man bis in den Harz sehen.
205 Stufen führen über Steintreppen und eine enge Wendeltreppe 70 m hinauf.
Man braucht schon etwas Kondition um bis an die Füße der Statur zu gelangen.
Nach dem Spaziergang über die Anlage gelangten wir zum
Restaurant Herkules-Terrassen.
Kürbis-Süppchen und Flammkuchen können wir empfehlen.

Übrigens braucht man den Karlsberg nicht zu Fuss erzwingen.
Eine schmale Straße fürs rückwärtig dem Berg hinauf.
Oben gibt es ein ganzjährig geöffnetes Besucherzentrum mit großem kostenlosen Parkplatz .
Anlaufstelle (und sanitären Anlagen) für Wanderer und Bergpark-Spaziergänger.
Im dortigen Museumsladen wird auf einer Multimedia-Wand in regelmäßigen Abständen ein wunderschöner Film von den Wasserkaskaden und der Herkules-Statur gezeigt.


Freitag, 28. Oktober 2016

Herbstlaub-Quiz

Hättet Ihr es gewußt?
Mein Ergebnis: 18 Richtige von 18 Fragen!
Chapeau!
Sie sind ein wirklicher Gartenprofi, dem wir nichts vormachen können.
Sie kennen sich mit heimischen wie auch fremden Gehölzen aus und erkennen sie fast schon mit verbundenen Augen.
Unser Respekt ist Ihnen sicher!

Mittwoch, 26. Oktober 2016

Tierpark Sababurg

Während unsers Herbst-Urlaubes besuchten wir auch den Urwildpark an der Sababurg.
Einst als Jagdtrevier (130 ha) mit hoher Steinmauer genutzt und später zum weitläufigen Tierpark umfunktioniert.
Es empfiehlt sich am Eingang schon die 1-stündige Busfahrt durch den Park mitzumachen.
Man bekommt so die Geschichte mit seinen einzigartigen Begebenheiten erzählt.
Mehrere Haltepunkte lassen Wolf, Wisent, Elch und die großen Walpitis aus der Nähe beobachten.
Landgraf Wilhelm IV. (1532–1592) betrieb im 16-Jahrhundert dort schon biologische Forschungsarbeit an Auerochsen, Rot- und Damwild, Elchen und Rentieren.
Die Rentiere hatten leider ein schnelles Ableben.
In Schweden erworben, hatten die Tiere eine lange Wanderung und Seefahrt bis in den Reinhardwald.
Trotz Hütefrau, einer jungen Samin überlebten die Tiere nicht lange.
Hier fehlte einfach die natürliche Nahrung, die auch aus Moosen und Flechten bestand.
Nach dem auch das letzte Tier verendet war, verschwand auch die Samin über Nacht, die ja unfreiwillig die Reise mit den Tieren angetreten hatte.
Ob sie jemals den Weg nach Schweden zurück fand, weiß man nicht.
Noch heute erinnert eine Statur an die junge Frau ... aus dem letzten Urvolk Europas.
Heute lebt (dank Fertigfutter) wieder eine Gruppe Karibus im Park.
Hinter dem Tiermuseum auf dem Hügel gibt es 3 x tägliche eine Flugschau der Greifvogelstation.
Schon beeindruckend, wenn Weißkopf-Adler und Uhu über unsere Köpfe fliegen.
Obwohl alles Handaufzuchten sind ...
... hat man doch gehörigen Respekt vor diesen großen Tieren.
Wache Augen und Ohren registrieren alles ... auch auf dem Arm.

Ich hab mich dann auch getraut ... bei den wilden Vögeln. *lach*
Das Highlight bei Groß und Klein ... die Freiflughalle der Wellensittiche.
Die Hirsekolben gibt es nebenan für 1 Euro zu kaufen ...

... und die handzahmen Sittiche flogen gleich auf die Hand.

Des weiteren gibt es einen Streichelzoo für die Kinder mit Ziege, Schaf, Kattas und Känguru.
Und seit 2006 einen Schulbauernhof mit alten Haustierrassen, sowie einem Bienenhaus.
Auch die Fütterungszeiten von Waschbär, Fischotter und Pinguin sollte man im Auge behalten.
Besonders die Waschbären sind kleine Clowns.
Viel Wissendswertes bekommt man so über diese Tierarten erzählt.

Noch zu erwähnen wäre; es gibt zwei Restaurants auf dem Gelände mit leckeren und preisgünstigen Speisen.

Mittwoch, 19. Oktober 2016

Dornröschen-Schloss Sababurg

Zu unserem herbstlichen Wander-Urlaub im Reinhardswald gehörte auch ein Besuch der Sababurg.
Im 13. Jahrhundert als Unterkunft für Pilger nach Gottsbüren erbaut, war es knapp 100 Jahre später zum Renaissance-Jagdschloss mit Gestüt umgebaut.
300 Jahre lang wurden unzählige glanzvolle Feste und Gesellschaften gefeiert.
Bis es im 30-jährigen Krieg (1618–1648) stark beschädigt wurde und in einen wildromantischen Zustand verfiel.
Zu dieser Zeit erzählte man sich im Volksmund die Geschichte von Dörnröschen, die durch die Gebrüder Grimm schriftlich festgehalten wurde.
Das Schloss ist weithin sichtbar und liegt auf einer Basaltkuppe.
Beim Aufstieg zu Fuß vom Donnebachtal aus, benötigt man schon gutes Schuhwerk und etwas Puste.
Denn oben befindet sich nur ein kleiner Parkplatz für die Hotelgäste.
1957 ließ das Land Hessen das verfallene Schloss restaurieren und wurde dann auch für die Bürger zugänglich.
Ein Restaurant mit Cafe und 17 Hotelzimmer beherbergen es heute und seit 1987 auch ein Standesamt für romantische Hochzeiten.
Sowie ein ausgebauter Gewölbekeller für die anschließende Feier.
Für Besucher der Schlossanlage mit weitläufigem Rosengarten kostet der Eintritt 4 Euro.
Dafür bekommt man an der Kasse ein Märchenheft (natürlich Dornröschen) und eine 1-Cent-Münze für den Wunschbrunnen.
Ihren Namen hat die Sababurg von der sagenumwobenen Riesentochter Saba.
Auch als Film- und Videokulisse wurde die Sababurg oft genutzt.
Hier für ein Musikvideo zu sehen auf you-tube. AVANTASIA - Sleepwalking

Vom schlosseigenen Tierpark erzähle ich Euch später einmal!

Sonntag, 16. Oktober 2016

Perlen-Hochzeit

Mir scheint es noch garnicht so lange her, da standen wir zusammen im Standesamt
... und 2 Tage später vorm Traualtar.
Eine Menge Freud und Leid zogen durch die Jahre.
Tag für Tag, Jahr für Jahr und im nachhinein ... so keine Zeit um auszuruhn und drüber nachzudenken, wie die Zeit verrinnt.
Plötzlich sind 30 Jahre um.
Waren die Kinder nicht gestern noch klein?
Ach nein, in 3 Wochen erwarten wir das 2. Enkelkind! :oD
Wir haben den heutigen Tag (und letzten Urlaub schon) zu zweit genutzt, um das alles nochmal Revue passieren zu lassen.
Haben heute spät gefrühstückt, schon zum Kaffee mit Sekt angestoßen und sind zum Mittag dann in ein Restaurant gefahren, was wir vor über 30 Jahren mit Freunden besucht hatten.
Einmal noch vor ca. 15 Jahren waren wir mit den Kindern dort.
Eine Fahrrad-Tour damals ... zum rustikalen Jägerhof in Holderberg.
Auch das ist schon wieder lange her.

ABER bald beginnt unser UNruhestand ... da wird vieles nachgeholt, wofür wir im Alltag des Lebens keine Zeit hatten.
Wir freuen uns drauf!

Und besonders freue ich mich ... auf das Musical "Tarzan", was Männe organisiert hat.

Freitag, 14. Oktober 2016

Hofgeismar

Für eine knappe Woche waren wir zum "Wander-Urlaub" im Reinhardswald.
Hofgeismar, Kassel und Sababurg ... auf den Spuren der Gebrüder Grimm an der Märchenstraße.
Auf alten Pfaden - so zu sagen ... ja, und mit GPS (Satellitennavigation) mitten im Wald *lach*, haben wir die fast schon zugewachsenen Wanderwege zur Sababurger Mühle wiedergefunden.
Dort in einer Pension (von Margot Lips) hatten wir mehrmals in Oktobertagen vor ca. 30 Jahren Urlaub gemacht.
Das alte Fachwerkhaus steht inzwischen nicht mehr, was wir später erfahren haben.
Diesmal haben wir uns gleich in Hofgeismar eine Bleibe gesucht.
Im Hotel mit Restaurant "Zum alten Brauhaus".
Seiner Art das beste in der Stadt.
Gleich in der Innenstadt mit vielen imposanten Fachwerkhäusern.
Dieses sogar von 1728 !!!
Das Rathaus mit stündlichem Glockenspiel.
Schon beeindruckend ... diese alten Häuser.
Nur auf einem Steinsockel erbaut, aus Holz, Stroh und Lehm.
So haben sie Jahrhunderte überstanden.
Einige sehr windschief und jährliche Restaurierungsarbeiten kosten sicher ein kleines Vermögen.
Was könnten diese Häuser erzählen?
Im Stadtmuseum kann man so einiges darüber erfahren.
Am Töpferbrunnen erinnern lebensgroße Bronze-Skulpturen an den früheren Töpfermarkt.
Hier wurden einst Töpfereiwaren aus der Umgebung der Stadt zum Kauf angeboten.
Auf der Marktstraße erinnert man an die Würfelturmsage: nach dem im Jahre 1401 Hofgeismar monatelang belagert wurde und die Eingeschlossenen aus Not um ihre Stadt würfelten.
Nachdem ein Gesandter der Belagerer mit drei Würfeln 17 Augen erzielt hatte, sah man die Stadt bereits als verloren an.
Doch der Hofgeismarer Bürger schaffte das Wunder und würfelte 18.

Im Restaurant unseres Hotels gab es eine "Hofgeismarer Würfelplatte" zu bestellen.
Zur Sülze hab es eine pikante Soße und knusprige Bratkartoffeln.
Nach der Speise brachte die Kellnerin zu unserer Verwunderung einen Holzbecher mit drei Würfeln.
Mit 3 x 6 Augen hätte man das Mahl nicht bezahlen brauchen.
Ich durfte würfeln ... und hab es fast geschafft. 2 x 6 Augen und 1 x 1 Auge.
Knapp verloren!
Dafür gabs einen leckeren Brombeerlikör zum Trost.

Weitere Urlaubsberichte von Kassel und der Sababurg folgen in den nächsten Tagen!